Geburt von Kilian am 28.05.2020 (ET 10.06.2020)

Am 27.05.2020 um 02:00 ist die Fruchtblase geplatzt. Darüber hab ich mich plötzlich riesig
gefreut (dass ich mich in dem Moment freue - damit hab ich nicht gerechnet), weil es jetzt
wirklich los geht. Kilian ist auf dem Weg und das 2 Wochen zu früh.
Ich habe Armin nicht gleich aufgeweckt, sondern habe etwas abgewartet. In der Zeit
zwischen 2 und halb 4 hat sich Kilian in das Becken gesenkt mit Senkwehen.
Armin ist dann munter geworden und um halb 4 haben wir beschlossen, der Hebamme
Bescheid zu geben.
Ich hatte dann in ca 15 minütigen Abständen Vorwehen und habe fleissig die
Wellenatmung gemacht. Die Vorwehen fühlten sich für mich wie leichte Regelschmerzen
an.
Von 6 bis 7 hab ich eine Runde geschlafen und in meine Träume die Vorwehen eingebaut.
Um 7 hab ich Marianne (Hebamme) angerufen und ihr erzählt, was in den letzten Stunden passiert ist.
Um 10 Uhr ist sie zu uns gekommen und hat die Herztöne gemessen und mir eine
Akupunktur und eine wellenfördernde Massage verpasst.
Danach haben wir einen kleinen Spaziergang am Ödensee gemacht, um die Wellen
heraus zu locken.
Momentan warte ich im Auto auf Armin. Er besorgt noch ein paar Lebensmittel für uns.
Ganz wichtig: Erdnuss-Karamel-Schoki und Eis für die Zeit nach der Geburt ich musste
doch jetzt einige Wochen auf Zucker verzichten.
Wir werden uns jetzt dann etwas Leckeres kochen (Fleischlaiberl mit käse) und dann
weiter sehen.
11:50 Uhr: Die Wellen lassen etwas auf sich warten momentan.
Am nachmittag um ca 15 uhr haben dann die stärkeren Wellen eingesetzt. Ich bin dann
auf die Geburtsatmung umgestiegen, weil ich die Wellen nach unten bewegend gespürt
habe.
15-01 Uhr:
Der Muttermund hat sich leider nicht mehr als 1 cm geöffnet. Daher mussten wir
entscheiden, die Hausgeburt abzubrechen und ins Krankenhaus zu fahren. In dem
Moment war ich ziemlich aufgelöst. :-(
02:00 uhr: Wir sind im Krankenhaus angekommen, wo ich gleich ein Antibiotikum
bekommen habe. Auch eine Ultraschalluntersuchung wurde gemacht. Es hat sich heraus
gestellt, dass Kilian in Sterngucker Position lag und sich daher der Muttermund nicht
öffnen konnte.
Die Wellen waren schon sehr stark, aber ich konnte mit der Atmung ganz gut damit
umgehen.
Nachdem ich mich aber gar nicht hinlegen konnte vor Schmerzen und das stundenlange
Stehen auch schon so anstrengend war, habe ich ein Schmerzmittel bekommen. Darauf
hin konnten wir ein paar Stunden schlafen.
Am schmerzhaftesten an der gesamten Geburt waren übrigens die Muttermund
Untersuchungen.
Vormittag: Ich bin in die Geburtswanne gestiegen in der Hoffnung die Wehen zu fördern.
Diese wurden leider weniger.
Armin und die Hebamme Davine haben mich an den Beinen kopfüber gehalten und
geschüttelt dann auf drei los gelassen, worauf ich mich schnell auf alle Viere umdrehen
musste. Damit wollten wir Kilian in die richtige Position bringen.
Mittag: Entscheidung zur gefürchteten PDA
15 uhr: starke Geburtswellen
16:05 Kilian erblickt das Licht der Welt.
Es war kein Dammschnitte nötig! Nur ein paar Risse in der Scheide musste genäht
werden.
Zum Thema „Pressen“: Ich MUSSTE pressen, ansonsten hätte ich nicht gebären können.
Mir hat der Oberarzt geraten, auf Schreien zu verzichten, um die ganze Kraft für die
Geburt zu sammeln.
Zwei Ärzte drückten jeweils mit voller Kraft von der Magengegend hinunter, um dem Baby
hinaus zu helfen. Beim ersten Mal musste ich mich übergeben.
Ich erlebte die gesamte Geburt als nicht dramatisch in Hinblick auf Schmerzen. Die Wellen
empfand ich zwar unangenehm, aber ich hatte keine Angst davor und konnte mit meinem
Atmen gut damit umgehen. Die Pausen nutzte ich ganz "normal" und entspannt mit
Gesprächen mit Armin und den Geburtshelfern.
Den Moment, wo der Kopf des Babys geboren wird, stellte ich mir immer am
schmerzhaftesten vor. Es war in der Realität jedoch nicht schmerzhaft sondern ich würde
es als "anstrengend" bezeichnen, weil ich mit aller Kraft pressen musste. Nach 38
Stunden fehlte mir schon etwas die Kraft…
Dramatisch erlebte ich die Momente, als entschieden wurde, dass ich ins Krankenhaus
muss und die Entscheidung zur PDA.
Beide Wendungen im Geburtsverlauf passten nicht in meine ursprüngliche Vorstellung von
der Geburt.
Jedoch war ich sehr positiv überrascht vom „Wohlfühlfaktor“ im Krankenhaus (Ich habe
zufällig die wohl beste Hebamme „erwischt“) und der PDA, die mir sehr geholfen hat und
die ich absolut nicht negativ erlebt habe. Bedenken hatte ich jedoch danach schon wegen
dem Einfluss der Medikamente auf Kilian. Mir wurde jedoch mitgeteilt, dass die PDA keine
Auswirkung auf das Baby haben kann. Mir wurde das schon genauer erklärt - jedoch kann
ich das nicht mehr wiedergeben.
Kilian ist ein sehr ausgeglichenes Baby, das nicht viel schreit. Das führe ich auf die gute
Vorbereitung mit Hypnobirthing zurück. Ich konnte mich doch recht häufig während der
Schwangerschaft gut tiefenentspannen und mich mit Kilian gedanklich verbinden. Auch die
Angst vor der Geburt habe ich durch Hypnobirthung verloren. Ich war zwar unsicher, wie
sich das alles anfühlen wird und wie die Geburt verlaufen wird. Aber Angst hatte ich keine.
Nach der Geburt habe ich darauf geachtet, die ersten Wochen keinen Besuch zu
empfangen und möglichst wenig unterwegs zu sein. Das alles zusammen hat sich sehr
positiv auf das Wohlbefinden von mir und Kilian ausgewirkt.